„Diese Störung besteht in einer umschriebenen Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist.“
Beim Rechnen zeigen sich häufig folgende Probleme:
Besonders in den Sachfächern tauchen immer wieder mathematische Sachverhalte auf. Bei rechenschwachen Kindern zeigen sich die Probleme z. B. bei Tages- und Wochenangaben, Jahreszahlen, bei Angaben über Thermometer, Stromkreise, Tabellen und bei der Orientierung auf Karten. So kann eine ausgeprägte Rechenstörung zu einem generellen Schulversagen führen.
Jedes betroffene Kind hat seine eigene Dyskalkulie.
Hat ein Kind keine Rechenstörung, verfügt es vor der Einschulung über ein Vorwissen im Mengen- und Zahlenbereich. Dazu gehört:
Es ist nicht möglich, bereits vorschulisch eine Dyskalkulie zu diagnostizieren oder zu behandeln. Erst in der 3. Klasse kann durch entsprechende Testverfahren eine Diagnose gestellt werden.
Es ist wichtig, den Kinderarzt auf eine familiäre Häufung hinzuweisen (Geschwister, Eltern, Großeltern).
In einer Pressemitteilung zeigt sich der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie - BVL - erfreut, dass erstmals eine Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung entwickelt wurde.
Diese zeigt, wie die Diagnostik durchgeführt werden soll und mit welchen Methoden Menschen mit einer Rechenstörung geholfen werden kann. Die Empfehlungen der Leitlinie gelten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Diese sogenannte S3-Leitlinie wurde erstmals am 16.03.2018 auf der Tagung „Dyskalkulie – von der Wissenschaft in die Praxis“ der Öffentlichkeit im Großer Hörsaal der Physiologie in München vorgestellt.
Die Leitlinie steht kostenlos zum Download auf den Websites der AWMF (www.awmf.org), der DGKJP (www.dgkjp.de), des BVL (www.bvl-legasthenie.de) sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LMU München (www.kjp.med.uni-muenchen.de) zur Verfügung.
Weitere Informationen über Legasthenie finden Sie auf der Homepage des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie e. V.. Besonders empfehlenswert sind die Informationsbroschüren, die auf der Seite des Bundesverbandes zum kostenlosen Download bereitstehen.